Das Arthur-von-Weinberg-Haus
Lange war das Arthur-von-Weinberg-Haus bekannt als Physikalischer Verein, der es Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut hatte. Damals suchte der Physikalische Verein dringend neue Räumlichkeiten. Acht Institute hatte er mittlerweile gegründet, zahlreiche Professoren mit ihren Laboren und Werkstätten sowie Hörsäle und Sammlungen mussten untergebracht werden. Den perfekten Ort für einen Neubau fand der Verein dann an der Viktoriaallee, heute Senckenberganlage.
Rückblick
Bei der feierlichen Eröffnung 1908 wird den Gästen ein modernes und top-ausgestattetes Forschungszentrum präsentiert. Vier Hörsäle stehen für die Studierenden zur Verfügung. Die Werkstätten und Labore sind über Telefone verbunden. Mit dem Aufzug kann man alle Stockwerke erreichen.
Auch die Sternwarte Frankfurt ist mit einem großen Refraktor ausgestattet, um den Forschungsansprüchen gerecht zu werden. Mit dem Neubau beginnt eine neue Ära für die Physik in Frankfurt.
1914 bringt der Physikalische Verein als Mitstifter seine acht naturwissenschaftlichen Institute in die neugegründete Universität ein. Sie bleiben weiterhin im Gebäude des Vereins. In der Nacht vom 07. auf den 08. Februar 1922 gelingt Otto Stern und Walther Gerlach eben hier eine entscheidende Entdeckung. Sie können im berühmten Stern-Gerlach-Experiment erstmals die Richtungsquantelung von Drehimpulsen beobachten. Der Grundstein für Kernspinverfahren, hoch präzise Zeitmessung mit Atomuhren, den Maser und Laser ist gelegt.
Das historische Gebäude von 1908. Im linken Flügel waren Chemielaboratorien untergebracht, im rechten befanden sich die große Physiksammlung, ein Maschinenraum und physikalische Labore.
Knapp 100 Jahre später zieht der Fachbereich Physik der Universität auf seinen neuen Campus Riedberg. Nun bietet sich die Möglichkeit für eine ganz neue Symbiose mit der benachbarten Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Diese hat großen Platzbedarf und übernimmt das Gebäude für ihre Forschungsinstitute. So wird in der „Alten Physik“ heute weiter Spitzenforschung betrieben – nur in ganz anderen Disziplinen. Auf der Suche nach einem würdigen Namensgeber, der Senckenberg und Physikalischen Verein verbindet, fällt die Wahl auf den Philanthropen Arthur von Weinberg, der sich sehr für beide Institutionen eingesetzt hat.
Uns bleibt das Arthur-von-Weinberg-Haus als Vereinshaus natürlich erhalten. Unsere Sternwarte, Hörsaal und Seminarräume sowie die Geschäftsstelle finden sich hier weiterhin.
Sie haben im Gebäude einmal studiert und wollen es nach den Umbauarbeiten der letzten Jahre wiedersehen oder das sanierte Gebäude besuchen? Dann sprechen Sie uns gerne an für eine Führung.
Historische Ansichten des Gebäudes
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