Vortragsreihe: „Kosmologie in der Krise: Wie schnell expandiert das Universum?“
Vor circa neunzig Jahren setzte sich die Erkenntnis durch: der Kosmos expandiert. Im Jahre 1927 hatte der belgische Theologe und Astrophysiker Georges Lemaître gezeigt, dass die von Albert Einstein entwickelten Feldgleichungen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie auch ein expandierendes Universum als Lösung zulassen. Zwei Jahre später gelang dem US-amerikanischen Astronomen Edwin Hubble mit dem damals leistungsstärksten Teleskop der experimentelle Nachweis: die „Fluchtgeschwindigkeit“ der Galaxien wächst mit zunehmender Entfernung, genau so wie es die Theorie beschreibt.
Seit dieser Zeit sind Astronomen mittels immer leistungsfähigerer Teleskope bestrebt, die heutige Expansionsrate des Universums – die sogenannte Hubble-Konstante - so genau wie möglich zu bestimmen. Nach Jahren der allmählichen Konsolidierung der anfänglich mit großen Unsicherheiten bestimmten Werte, gerät die Kosmologie seit einigen Jahren in eine Krise: (mindestens) zwei Gruppen von Wissenschaftlern gelangen mittels unterschiedlicher Methoden zu zwei signifikant unterschiedlichen Werten. Die jeweils angegebenen sehr geringen Messunsicherheiten lassen kaum Spielraum für einen „Kompromiss“.
In vier Vorträgen werden die unterschiedlichen Messmethoden und die damit jeweils abgeleitete Expansionsrate des Universums vorgestellt.
Termine:
Di 22.04.2025
Di 29.04.2025
Di 06.05.2025
Di 13.05.2025