Sonderkolloquium "Leben und Überleben im All"

Do, 26. Jan 2023 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr

 

32. Frankfurter Sonderkolloquium: Leben und Überleben im All

Von den Anfängen der Astronomie, als die Sterne und Planeten zum ersten Mal beobachtet wurden, bis zur modernen Ära der Weltraumforschung hat uns die Raumfahrt inspiriert und herausgefordert, die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Mit jedem Schritt, den wir uns weiter ins All hervorwagen steigen die Herausforderungen, die überwunden werden müssen. Sobald wir unsere schützende Atmosphäre verlassen, bedarf es großer Anstrengungen um unser Überleben zu sichern. Gleichzeitig erkennen wir immer deutlicher, wie kostbar unser Lebensraum Erde ist, denn das Weltall ist ein lebensfeindlicher Ort.

Von der internationalen Raumstation, über den Mond bis hin zu anderen Planeten des Sonnensystems – die technologischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte erlauben uns immer fernere Ziele in den Blick zu nehmen. Gemeinsam nehmen ESA und NASA in dem Artemis Programm die bemannte Raumfahrt zum Mond und eine andauernde Präsenz auf dem Mond in den Fokus. Wie wird eine zukünftige Mondbasis aussehen? Welche Ressourcen bietet die feindliche lunare Umgebung fürs Überleben und welche Gefahren lauern dort? Wie können AstronautInnen in lebensfeindliche Umgebungen vordringen? Und trotzdem sind viele Wissenschaftler überzeugt, dass es auch außerhalb der Erde Leben im Weltraum geben könnte – auch deshalb machen wir uns auf den Weg ins All.

PROGRAMM

15:00 Begrüßung und Moderation
Priv. Doz. Dr. Markus Röllig, Physikalischer Verein Frankfurt
 

15:10  Unsere aktive Sonne und ihr Einfluss auf die Erde
Prof. Dr. Sami K. Solanki, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Göttingen

Die Sonne ist ein unruhiger Stern. Sie zeigt eine Fülle an aktiven Phänomenen wie dunkle Sonnenflecken, die sich ständig ändernde Korona, energetische Eruptionen und die riesigen koronalen Massenauswürfe. Die Hauptquelle der brodelnden Unruhe der Sonne ist deren komplexes und dynamisches Magnetfeld. Es produziert all die obigen aber auch viele weitere dynamischen Phänomene, unter anderem auch die Änderung der Helligkeit der Sonne. Die Sonnenaktivität ruft diverse Phänomene in der Magnetosphäre und der oberen Atmosphäre der Erde hervor und kann auch technische Systeme negativ beeinflussen. Zudem sind Änderungen der Sonnenhelligkeit als Mitverursacher des Klimawandels der Erde genannt worden. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Sonnenaktivität und Variabilität, deren Ursachen, wie auch deren Auswirkungen auf die Erde.

15:50 Extremophile Mikroorganismen und die Suche nach Leben im All
Prof. Dr. Petra Rettberg, DLR Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln

Die Suche nach außerirdischem Leben gehört zu den aufregendsten Forschungsrichtungen in unserer Zeit. Bisher kennen wir nur einen einzigen Leben tragenden Planeten, unsere Erde. Die Erforschung von sogenannten extremophilen Mikroorganismen ermöglicht uns abzuschätzen, wo in unserem Sonnensystem bewohnbare Gegenden sein können. So kann eine zielgerichte Suche nach Leben durch Weltraummissionen mit geeigneten Instrumenten erfolgen.

16:30 Kaffeepause
 

16:50 Gefahr aus dem All – wie wir uns schützen können
Dr. Holger Krag, European Space Agency – ESA/ESOC

Unsere Infrastruktur im All (und am Boden) ist konstant Gefahren aus dem All ausgesetzt, wie dem Sonnenwetter, Asteroiden und dem vom Menschen gemachten Raumfahrtschrott.
Dieser Vortrag behandelt die Missionen und Massnahmen der ESA zum Schutz unserer Infrastruktur.

17:30 Die Erde unter Beschuss – welche Gefahr geht von Einschlägen kosmischer Körper aus und wie lässt sie sich abwenden
Prof. Dr. Kai Wünnemann, Museum für Naturkunde Berlin

Die NASA Raumsonde DART konnte im September 2023, durch eine Kollision mit dem Asteroiden Dimorphos, erfolgreich dessen Umlaufbahn um seinen Nachbarn, den Asteroiden Didymos, um mehr als 30 Minuten ändern. Damit ist es zum ersten Mal gelungen die Bahn eines Himmelskörpers zu verändern. Diese Mission ist Teil eines großen internationalen Programms, dass untersuchen soll, wie sich die Erde vor dem drohenden Einschlag eines Asteroiden schützen kann.

18:10 Abschlussdiskussion

Das Frankfurter Sonderkolloquium ist eine gemeinsame Initiative von DBG, DVS, GDCh, VDI-BV Frankfurt, Physikalischer Verein Frankfurt, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und DECHEMA e.V..

Anmeldung:

Anmeldung über Ticketsystem erwünscht

Preise:
kostenfrei
Leben und Überleben im All
Bild: Markus Röllig, Quellen: NASA, ESA