Die VLBI-Technik vernetzt Radioteleskope weltweit und ermöglichte die ersten Bilder Schwarzer Löcher in der Galaxie M87 und der Milchstraße. Seit den 1970er Jahren zeigten Modelle, dass ein Schwarzes Loch, eingebettet in leuchtendes Plasma wie eine Akkretionsscheibe, als dunkle Silhouette erscheinen sollte. Diese Größe der Silhouette hängt proportional von der Masse des Schwarzen Lochs und umgekehrt proportional von seiner Entfernung ab. Doch selbst bei den besten Kandidaten war früh klar, dass die nötige Winkelauflösung, Empfindlichkeit und Bildqualität erhebliche technische Fortschritte erforderten, die über die Möglichkeiten der VLBI-Instrumente der 1990er Jahre hinausgingen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, verfolgten wir zwei Ansätze: die Erweiterung der interferometrischen Basislinien mit weltraumgestützten Antennen (Weltraum-VLBI) und die Beobachtung bei den kürzesten vom Boden aus zugänglichen Radiowellenlängen (mm-VLBI). Der Erfolg beim Abbilden Schwarzer Löcher gelang schließlich durch die Entwicklung großer neuer Instrumente wie dem Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA), das mit mm-Wellenlängenteleskopen in Europa, Amerika, der Antarktis und Ozeanien kombiniert wurde. Dazu verbesserten wir die Empfindlichkeit und Bandbreite der vorhandenen mm-Empfänger und entwickelten neue Methoden zur Verarbeitung riesiger Datenmengen. In meinem Vortrag erläutere ich die wissenschaftliche Motivation und die technische Umsetzung dieser Entwicklungen durch ein internationales Forscherteam und gehe auf den aktuellen Stand dieser Arbeiten ein.