James-Webb entdeckt wichtiges Molekül
Der Physikalische Verein ist Teil des Forschungsteams, das den aktuellen Fund kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlich hat. Die Existenz von CH3+ wurde bereits in den 1970er Jahren vorhergesagt und konnte nun zum ersten Mal im interstellaren Raum nachgewiesen werden.
Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat das Kohlenwasserstoffmolekül CH3+ in einer sogenannten Protoplanetaren Scheibe, einem Exoplanetensystem in Entstehung, entdeckt. CH3+ ist ein besonders wichtiges Molekül in der Astrochemie, da es der Ausgangspunkt für viele deutlich komplexere Verbindungen darstellt. Dazu gehören auch Vorläufer von Biomolekülen, also organischen Substanzen, die die Grundlage von Lebewesen formen. Bisher konnte CH3+ im All nicht nachgewiesen werden, weil es aufgrund seines symmetrischen dreieckigen Aufbaus keine Radiostrahlung, sondern nur Infrarotstrahlung aussendet. Ein geeignetes Infrarotteleskop fehlte bisher jedoch. JWST hat das jetzt möglich gemacht. Das Weltraumteleskop hat den Orionnebel beobachtet und erlaubt dadurch eine genaue Untersuchung der Physik und Chemie dieser Region. Die Beobachtungen wurden von einem großen, internationalen Team, zu dem auch Dr. Markus Röllig vom Physikalischen Verein gehört, entworfen und analysiert. Der Fund wurde in der Fachzeitschrift Nature unter dem Titel „Detection of the Methyl Cation Formed by UV Driven Gas-Phase Organic Chemistry“ veröffentlicht.
Weitere Informationen:
https://esawebb.org/news/weic2315/
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/kohlenwasserstoff-baustein-im-weltraum-entdeckt/?highlight=Webb