Astronomiepreis geht an zwei Schüler*innen

Auch in diesem Jahr hat der Physikalische Verein den traditionsreichen Astronomiepreis verliehen. Mit dem Preis werden Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet, die sich als junge Forschende mit Themen aus der Astronomie beschäftigen.

Astronomie-Preis

PREISVERLEIHUNG ASTRONOMIE-PREIS – 14.07.2022. 20:00 UHR IM PHYSIKALISCHEN VEREIN

Der Astronomie-Preis wird für astronomische Arbeiten vergeben. Er richtet sich an Amateurforscherinnen und -forscher insbesondere an Schulen. Der Preis wurde in diesem Jahr vergeben an:

Annika Raab
"Kann man mit Amateurmitteln die Zugehörigkeit von Sternen zu einer Spektralklasse ermitteln?"
Betreuer:
Dr. Klaus Dorbath
Dientzenhofer Gymnasium Bamberg

Bei klaren Nächten kann man am Himmel mit bloßem Auge sehen, dass Sterne in unterschiedlichen Farben leuchten. Z.B. Betelgeuse leuchtet rötlich und Rigel eher bläulich, beide sind im Sternbild Orion zu finden. Sterne weisen je nach Entwicklungszustand unterschiedliche Lichtspektren auf und werden in der Astronomie in Spektralklassen eingeteilt.
Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich herausfinden, ob ich mit Amateurmitteln die Zugehörigkeit von Sternen zu einer Spektralklasse bestimmen kann. Daraus entstand eine Spektrensammlung mit 50 Spektren, unterteilt in zehn unterschiedliche Spektralklassen. Darüber konnte ich dann Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Klassen
bestimmen und einen Entscheidungsbaum erstellt, damit gemessene Spektren in die jeweilige Klasse einsortiert werden können.

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Lasse Blum
"Bestimmung der Bahn des Asteroiden (8) Flora"
Betreuer:
Dr. Tobias Viering
Internatsschule Schloss Hansenberg

Die Beobachtung und Berechnung der Bewegung von Himmelskörpern ist seit ihren Anfängen eine der wichtigsten Aufgaben der Astronomie. Die Forschung ist besonders bei Kleinkörpern, wie dem hier untersuchten, auf die umfangreichen Daten von Amateurastronomen angewiesen. Das Ziel dieser Arbeit ist die präzise Bestimmung der
Bahn des Asteroiden (8) Flora. Dazu wurden innerhalb von fünf Wochen drei Beobachtungen von der Sternwarte Hofheim aus durchgeführt. Auf den aufgenommenen Bildern werden mithilfe der Software ASTAP die genauen Positionen von Flora vermessen. Aus diesen können im nächsten Schritt mit der Software Find_Orb die keplerschen Bahnelemente für Flora berechnet werden. Um die hinter der Software stehenden himmelsmechanischen Beziehungen verständlich zu machen, werden die grundlegenden Berechnungen zur Bahnbestimmung explizit nachvollzogen und hier vorgestellt. Aus den so gewonnenen Bahnelementen lässt sich anschließend die Position von Flora am Himmel extrapolieren. Die Berechnung erfolgt erneut mit Find_Orb, wobei die zugrundeliegenden Rechnungen ebenfalls vorgestellt werden. Der Vergleich der berechneten Ephemeriden mit einer vierten Beobachtung und der Abgleich der Bahnelemente mit den Werten des Minor Planet Centers bestätigen eine hohe Präzision der gewonnenen Daten.

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